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Nicht was wir tanzen ist entscheidend, sondern wie!

Rollenwechsel - "Mal sich hingeben, mal bestimmen"

Traditionell wird im Paartanz der einen Hälfte der Bevölkerung die hoch angesehene Aufgabe des Führens zugewiesen und der anderen Hälfte die niedriger angesiedelte Aufgabe des Folgens. Jede Rolle wird mit einem Geschlecht gleichgesetzt und auch so benannt: "Herrenrolle" und "Damenrolle". Sie gelten als naturgegebene Bestimmungen, die hartnäckig auch in alternativen Kreisen nach dem Geschlecht festgelegt scheinen.

Führen gilt als schwieriger, Folgen - heißt es – "kann ja jede".

Tanzt frau jedoch beide Rollen, erfasst sie auch die andere Seite im Paartanz, ihre Aufgaben, Schwierigkeiten, Möglichkeiten – ihre Schätze. Frau erfährt am eigenen Leib, was für eine gelungene Körper-Kommunikation im Paartanz wichtig ist.
Mit dem Rollenwechsel entsteht ein neues Tanzen, eine andere Qualität als bei der Beibehaltung einer Rolle. Praktisch bedeutet der Rollenwechsel auch, dass frau, wenn sie von einer Aufgabe genug hat, in die andere Rolle wechseln kann. Dort kann sie sich erholen, herausfordern oder sich Abwechslung verschaffen. Die Erfahrung beider Rollen bewirkt deren Wertschätzung ohne Hierarchie.
Die lesbischste Erfindung ist dann noch der fließende Rollenwechsel. Mitten im Tanz tauschen beide die Rolle, meist mit kleinem Adrenalinschub. Niemand zuvor tat es und niemand tut es so ausgiebig und souverän wie Lesben: Festlegungen sprengen und Spaß dabei haben!

"Auch noch die andere Rolle zu lernen, hat mein Bild von den Figuren vollendet."

"Am Anfang habe ich mich immer führen lassen. Folgen liegt mir mehr. Es war eine Herausforderung, Führen zu lernen. Es fühlt sich ganz anders an und ich lerne neue Qualitäten an mir kennen. Toll ist es, dass ich nun je nach Tagesform im Kurs Führen oder Folgen kann, wie ich möchte. Und es geht meistens auf, weil viele wechseln können und wir uns aufeinander einstellen."

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